Info:
Der Goldtetra (Hemigrammus rodwayi), auch als Messingsalmler oder Glanztetra bekannt, ist eine beliebte und friedliche Salmlerart, die ursprünglich aus Südamerika stammt. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das untere Amazonasbecken sowie Flüsse und Bäche in Guyana, Brasilien, Peru, Suriname und Französisch-Guayana. Dort lebt der Goldtetra in langsam fließenden, dicht bewachsenen Gewässern, die ihm Schutz und Nahrung bieten.
Die Fische erreichen eine Länge von etwa vier bis fünfeinhalb Zentimetern und können bei guter Pflege bis zu sechs Jahre alt werden. Ihr Körper ist langgestreckt und seitlich abgeflacht, die Grundfarbe variiert zwischen graugrün und gelblich. Besonders auffällig ist die silberne Seitenlinie, die in einem dunklen, weiß gesäumten Fleck an der Schwanzwurzel endet. Die Flossen zeigen oft rötliche oder orangefarbene Akzente.
Eine interessante Besonderheit ist, dass die charakteristische goldene Färbung des Goldtetras in der Natur durch eine Hautreaktion auf einen Parasiten entsteht. In Aquariennachzuchten fehlt dieser Effekt meist, weshalb die Fische dort oft silbrig-grau erscheinen.
Haltung:
In der Aquarienhaltung ist der Goldtetra ein sehr beliebter Schwarmfisch, der sich durch sein friedliches Wesen und seine Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Er sollte stets in Gruppen von mindestens acht bis zehn Tieren gehalten werden, da er nur so sein natürliches Sozialverhalten zeigen kann. Goldtetras lassen sich hervorragend mit anderen kleinen und ruhigen Arten, wie südamerikanischen Salmlern, Welsen oder auch Garnelen, vergesellschaften.
Für die artgerechte Haltung empfiehlt sich ein Aquarium mit einem Fassungsvermögen ab etwa 60 bis 80 Litern. Die optimalen Wasserwerte liegen bei einer Temperatur zwischen 24 und 27 Grad Celsius, einem leicht sauren pH-Wert von 6,0 bis 7,0 und einer Gesamthärte von 5 bis 12 Grad deutscher Härte. Das Aquarium sollte teilweise dicht bepflanzt sein, um Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, aber auch genügend freien Schwimmraum lassen. Eine dunkle Dekoration und gedämpftes Licht kommen dem natürlichen Lebensraum des Goldtetras entgegen und lassen seine Farben besonders schön zur Geltung kommen.
In Bezug auf die Ernährung sind Goldtetras unkompliziert: Sie nehmen handelsübliches Flockenfutter, Granulat sowie feines Lebend- und Frostfutter wie Mückenlarven oder Artemia gerne an.
Zucht:
Auch die Zucht des Goldtetras im Aquarium ist mit etwas Erfahrung gut möglich und gilt als relativ unkompliziert. Die Tiere sind Freilaicher und legen ihre Eier bevorzugt an feinfiedrigen Pflanzen, Moos oder Laichrosten ab. Für die Zucht empfiehlt sich ein separates Zuchtbecken mit weichem, leicht saurem Wasser und einer Temperatur von 26 bis 28 Grad Celsius. Das Becken sollte abgedunkelt werden, da sowohl die Eier als auch die frisch geschlüpften Jungfische sehr lichtempfindlich sind. Nach dem Ablaichen müssen die Elterntiere unbedingt entfernt werden, da sie sonst den Laich fressen würden.
Die Eier schlüpfen bereits nach 24 bis 36 Stunden, und die Jungfische beginnen nach weiteren drei bis vier Tagen frei zu schwimmen. In den ersten Tagen benötigen die Jungfische sehr feines Futter wie Infusorien, später können sie mit Artemianauplien oder anderem feinen Lebendfutter gefüttert werden. Ein typisches Merkmal der Nachzuchten ist, dass die goldene Färbung meist ausbleibt, da der auslösende Parasit im Aquarium fehlt und die Jungfische daher silbrig-grau bleiben.